Xerophonie
Ein Stück für Bild- und Ton-ReproduktionsmaschinenKarl Hermann Moeller, 1985-1990
Die Xerophonie entstand auf meinen Deutschlandreisen in den Jahren 1985-1990. Meine Reiseerinnerungen befinden sich in einem Koffer, der einen Cassettenrecorder und desen xerokopierten Reproduktionen als DIN A-4 Blätter enthalten.
Auf Bahnhöfen, Flughäfen, in öffentlichen Einrichtungen – fast überall – findet man Fotokopierautomaten, historische Ungetüme von Maschinen aus den Anfängen der Fotokopie bis hin zu digitalen Laserkopierautomaten. Sie waren das Ziel meiner Reisen. In Bibliotheken, auf Messeständen, in überfüllten Copy-Shops etc. wartete ich geduldig darauf , meine Reiseandenken zu erhalten.
Aufgelegt auf die Kopiermaschine reproduzierte auf Knopfdruck der Cassettenrecorder die Reproduktionsgeräusche des Kopierautomaten, der wiederum gleichzeitig Fotokopien des Cassettenrecorders erzeugte. Es entstand eine akustisch-visuelle Dokumentation sich gegenseitig reproduzierender Maschinen.
Unikop A4
Belichtungsgerät für ,Blitzkopien’1. Baujahr um 1950
Dieser Apparat war das erste Produkt der Hinterhof-Firma Tri-Kop, aus der nach dem Erfolg der „Blitzkopie”, das weltweit agierende Unternehmen Develop wurde. Das Gerät ist ein grundsolides Allround- Belichtungsgerät, ein sogenannter ,Reflexer’, wie sie schon vor der Einführung von Agfas Copyrapid-Verfahren in fortschrittlichen Büros in Gebrauch waren.
Gestiftet von der Bavaria Film, München
Develop DH 22
Entwicklungsgerät für CopyrapidBaujahr um 1952
Mit Entwicklungsgeräten wie diesem, entwickelt von Dr. Walter Eisbein (Fa. Develop), wurde das Blitzkopierverfahren auf der Basis des Agfa Copyrapidverfahrens erst praktikabel. Original und Negativpapier wurden im Unikop belichtet und letzeres zusammen mit dem Positivpapier durch das Aktivatorbad gedrehts. Die Blätter blieben eine Minute in Kontakt und wurden dann von Hand getrennt: Fertig war die Blitzkopie! Dass dabei sofort eine Positivkopie entstand, war ein großer Fortschritt.
Gestiftet von der Develop GmbH, Gerlingen
Licophot
Belichtungsgerät für FotokopienBaujahr um 1940
Vor der Einführung des Copyrapid- und des Xerox-Verfahrens war das Fotokopieren ziemlich umständlich. Bürogeräte wie der Licophot erleichterten immerhin die gleichmäßige Belichtung der Vorlagen auf ein spezielles, gering empfindliches Fotopapier. Entwickelt, gewässert und fixiert wurde in einer dunklen Ecke des Büros oder wie üblich in der Dunkelkammer. Die Kopien waren negativ, mit weißer, seitenrichtiger Schrift auf schwarzem Hintergrund.
Gestiftet von der Bavaria Film, München