Mit Emily Wittbrodt (Violoncello) und Friedemann Brennecke (Vortrag).
Wie komponiert ein Architekt? Welche Musik entsteht, wenn Räumlichkeit vorausgesetzt wird? Was bedeutet Proportion für einen Komponisten, der Assistent von Le Corbusier war? Wieviel Konstruktion ist in Musik verborgen? Welche Möglichkeiten gibt es neben Tonalität, um Ausdruck und Emotion zu transportieren?
Iannis Xenakis, griechischer Komponist und Architekt, ist einer der interessantesten musikalischen Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts. Sein Verständnis von Musik ist geprägt durch einen mathematischen Ansatz, der Fundament ist für den monumentalen Ausdruck seiner Kompositionen. Instrumentenspezifische Spieltraditionen werden unbeachtet gelassen, Tonräume voll ausgeschöpft. Oft streift Xenakis‘ Musik die Grenze des Unspielbaren.
Gleichzeitig beziehen sich seine Werke oft auf Sujets der griechischen Mythologie – so auch in kottos. Mathematik ist Musik, Musik ist Erzählung, Erzählung ist Mythos – in Xenakis‘ Werk manifestiert sich eine gelungene Verschmelzung verschiedenster Disziplinen. Sich trennender Tendenzen vollzogener Geschichtsschreibung zu entziehen ist diesem Komponisten gelungen. Wie das klingt, wollen Brennecke und Wittbrodt in einem moderierten Konzert zeigen. Listen first. Then talk.
20.30 Uhr / Eintritt frei