Einar Fehrholz ist der neue Ateliernutzer

Zwölf tolle Künstler*innen haben sich für das freie Atelier im Makro beworben. Wir waren sehr froh, für die schwere Entscheidung eine starke Jury an der Seite zu haben: Peter Strickmann (Klangkünstler, Berlin), Tintin Patrone (Musikerin und Performancekünstlerin, Hamburg), David Janzen (Bildender Künstler, Oberhausen), Achim Zepezauer (Musiker, Veranstalter, bildender Künstler aus Dortmund) und Tina Tonagel (Klang- und Installationskünstlerin, Köln). Letztlich ist die Entscheidung auf den Oberhausener Künstler und Musiker Einar Fehrholz gefallen. Insgesamt gibt es im Haus sechs Ateliers.
Auszug aus Einar Bewerbung: “Das Makroscope ist für mich ein zentraler Ort für gelebte Experimentalkultur. Es begeistert mich nicht nur durch die vor Ort geschaffenen Möglichkeiten für abseitige Kulturerfahrungen, sondern im speziellen durch den leidenschaftlichen Einsatz aller am Haus und Ort beteiligten Menschen zur Schaffung eines tatsächlichen Freiraums, welcher sich fernab von Abhängigkeiten, Gefälligkeiten und Kommerzialisierungsprozessen der Kulturindustrie versucht zu manifestieren.

Meine eigene künstlerische Arbeit bewegt sich vorrangig im Feld von Tönen, Klang und Geräusch, wobei die Ergebnisse sich vielschichtig präsentieren. Diese Arbeit umfasst Techniken wie die Überprozessualisierung von Field Recordings, aufgenommenen Instrumenten und Synths. Über verschiedene Effektketten, die Manipulation von Klangschnipseln und Re-recording Techniken entfremden sich die Klänge von ihrem Ursprung und wandeln sich in neue Klanggebilde und Klangfarben, welche dann in die von mir zu formenden Klanglandschaften eingebettet werden. Dabei geht es mir um die Kreation von neuen Hörerfahrungen und eine Erweiterung des Erfahrungsraumes durch Klang als Medium.

Neben dem experimentellen Umgang mit Klang, schreibe ich Kompositionen für Film und installative Kontexte, als auch abseitige elektronische Stücke, welche sich mit der Dekonstruktion von zeitgenössischer Dance Music befassen. Seit mehr als 15 Jahren bespiele ich als DJ die unterschiedlichsten Anlässe mit diversen Spielarten experimenteller elektronischer Musik.

Im Kontext der Zusammenarbeit mit dem Londoner Medienkünstler*innen Duo Studio Above&Below, bestehend aus Perry James-Sugden und Daria Jelonek habe ich mich auch vermehrt mit visuellen und multimedialen Erfahrungsräumen befasst und Arbeiten zwischen New Media, Digitalen Künsten, Extended Reality, Kurzfilm und Installation umgesetzt.

In Zukunft beabsichtige ich mich intensiver mit installativen Arbeiten auseinanderzusetzen, um immersive Erfahrungen und neue Klangräume zu schaffen. Dazu gehört der Einsatz von mehrkanaligen Lautsprechersystemen und Ambisonics, sowie binauralen Kompositionen. Zurückzuführen ist dieses Interesse auf die Bespielung eines XR-Spaces mit 64 Lautsprechern im Rahmen der Ko-Produktion Performing Telepresence mit Studio Above&Below.”

Herzlichen Glückwunsch lieber Einar, auf tolle gemeinsame Projekte!