Abends im Makro

Das Makroscope ist im Mai und Juni einer der Austragungsorte der städteübergreifenden Ausstellungsprogramms Ruhr Ding von Urbane Künste Ruhr. Im Makro bespielt das Kollektiv The Wig in Form einer immersiven Installation aus Video, Skulptur, Archivmaterial und Geräuschen, einen Raum. Auch das Museum für Fotokopie nimmt mit der Ausstellung “Wir schließen” teil. Dazu kommt ein umfangreiches Kulturprogramm. 

Das Mülheimer Programm am Eröffnungstag:

  • 16 Uhr: Vernissage “Wir schließen” (M.F.F) und “What are we in now?” (The Wig) im Makroscope/Museum für Fotokopie
  • 18-22 Uhr: Musikprogramm unter der der KonradAdenauerBrücke
  • 22-? After Glow im Makroscope, unter anderem mit DJ Einar Zuviel

Zwischen Acht-Stunden-Schlafrhythmus, flexibilisierten Arbeitszeiten, innerer Uhr und dem gesellschaftlichen Druck immer verfügbar, produktiv und wach zu sein, stellt der Schlaf als Phase des Nicht-Produktiv-Seins und des Nicht-Konsumierens einen fast schon widerständigen Zustand dar. Zugleich wird selbst der ruhende Körper digital vermessen und durch zahlreiche Erfindungen optimiert, um noch besser und erholsamer zu schlafen. Schlaflose Nächte stehen kreativer Ausgeschlafenheit gegenüber, traumhafte Fantasiewelten wechseln sich ab mit real gewordenen Albtraumszenarien. So facettenreich der Schlafbegriff, so auch die künstlerische Auseinandersetzung damit. Beim Ruhr Ding: Schlaf 2023 wird diese in zahlreichen Projekten im südlichen Ruhrgebiet zu erleben sein, schon jetzt stimmt der monatliche Wandersalon mit Gesprächsrunden und Lesungen von Künstler*innen und Expert*innen auf das Thema Schlaf ein.

Das Ruhr Ding: Schlaf bildet den Abschluss einer Ausstellungstrilogie, mit der Urbane Künste Ruhr unter der künstlerischen Leitung von Britta Peters durch das Ruhrgebiet wandert. Nach dem Ruhr Ding: Territorien 2019 und dem Ruhr Ding: Klima 2021 findet die dezentrale Ausstellung 2023 in Mülheim an der Ruhr, Essen, Witten und Gelsenkirchen statt und bewegt sich innerhalb der Industriegeschichte des Ruhrgebiets damit zurück zu den Anfängen des Bergbaus. Das dritte Ruhr Ding verschiebt den Blick von den Fragen nach Umwelt und Umgebung auf den menschlichen Körper selbst und sein Bedürfnis nach Schlaf als einer universellen Gemeinsamkeit. Mit den Mitteln der Kunst wird unser Verhältnis zum Körper und zur Zeit reflektiert und unmittelbar die Frage gestellt: Wie wollen wir leben?

Ausstellung “WIR SCHLIEßEN” WIDERERÖFFNUNG

Matratzenlager und Bettengeschäfte unterbieten sich im urbanen Raum mit den Worten „Wir schließen“ nur um die Drohung mit einem verheißenden Angebot „50 % auf alles“ wieder gut zu machen. 

Das Museum für Fotokopie (M.F.F.) übernimmt das Werbeprinzip der künstlichen Verknappung und feiert in Anlehnung daran unter dem gleichen Titel zum Ruhr Ding: Schlaf seine Wiedereröffnung nach einer längeren Renovierungsphase. Eine Auswahl bedruckter Bettwäsche und diverse Kleidung für Träume werden ausgestellt. In Workshops bieten wir einen Einblick in die Erstellung von Mustern und Textildruck-Techniken.

The Wig

What are we in now?

Die Künstler*innen Angharad Williams, Richard Sides und Kurator Gianmaria Andreetta haben sich während längerer Residenzaufenthalte vor Ort intensiv mit den infrastrukturellen, sozialen und materiellen Bedingungen des Makroscope und dem dort ansässigen Museum für Fotokopie (M.F.F.) und dessen Sammlung beschäftigt.

Die Gruppe zeigt eine architektonische Intervention in Form einer immersiven Installation aus Video, Skulptur, Archivmaterial und Geräuschen die auf die Vielschichtigkeit dieser Umgebung reagiert. Mit einer gemeinsam mit dem Künstler Andreas Selge konzipierten Publikation reflektiert The Wig darüber hinaus die künstlerischen Recherchen im M.F.F. sowie die Auseinandersetzung mit Dokumentation und deren Mitteln (z.B. Aufnahme- und Kopiergeräte). Dieser Zugriff und das Miteinbeziehen von der institutionellen und infrastrukturellen Umgebung lässt sich als ein wiederkehrendes Moment in den Projekten der Gruppe beschreiben. Dabei operiert sie an der Schnittstelle zwischen künstlerischer und kuratorischer Praxis und stellt die Frage, welchen Wert wir Objekten, ihrer Einzigartigkeit und Vielfältigkeit beimessen. In welchem Verhältnis stehen diese Gegenstände zu jenen, die sie herstellen oder sich mit ihnen umgeben und sie pflegen? Diese Überlegungen führte der Philosoph Michel de Certeau in seinem Werk L’invention du quotidien (Kunst des Handelns) in den 1980er Jahren mit dem Begriff La Perruque (Die Perücke) ein – im Anschluss an eine Veränderung der Arbeitskultur, die eine andere Organisation der Arbeitszeit ermöglichte. Ähnlich wie bei den sprichwörtlichen Hüten, die für ihre*n Träger*in jeweils einen Rollenwechsel markieren, stellt die Perücke einen Bezug zu allem her, was im weitesten Sinne unter dem Deckmantel der Arbeit getan zu werden scheint.
Angharad Williams war 2020 Residenzkünstlerin des Programms Zu Gast bei Urbane Künste Ruhr in Essen. The Wig wurde 2021 in Berlin gegründet.



7. März 2023

Ruhr Ding: Schlaf – Eröffnung und Party

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