Das aus Brüssel stammende Duo Martini-Windisch verfolgt einen kompromisslosen Improvisationsstil, der sich durch Unberechenbarkeit, unterschiedliche Grade der Verzerrung und eine angemessene Portion Humor auszeichnet. Das Ergebnis ist ein Sound, der sowohl ungewöhnlich als auch sinnlich ist. Ihr Debütalbum “We’ll see we’ll see” ist eine schnelle, fröhliche Reise durch die verschiedenen Zustände der Materie, gefolgt von einem langen, transzendentalen Gleiten in die Weite. Während Martini das akustische Panorama des Saxophons mit einer Vielzahl von Effektgeräten erforscht, arbeitet Windisch mit speziell angefertigten reinen Datenpatches, um Signale in Echtzeit zu modulieren und zu transformieren. Diese werden an vier Lautsprecher gesendet, die das Publikum umgeben, was zu einem lebendigen und spannenden Hörerlebnis führt.
In ihrer Zusammenarbeit erproben sie die Verdichtung und räumliche Ausdehnung ihres Klangmaterials und verflechten Saxophon- und elektroakustische Versatzstücke zu einem ebenso komplexen wie spannenden Dialog. Die dabei entstehenden Stücke zeichnen sich durch eine Vielzahl von Tonelementen aus, von melodischen bis hin zu geräuschhaften Momenten, zufälligen Rhythmen und texturierten Klängen, die in einer sich spontan entwickelnden klanglichen Situation zusammenkommen.
Außerdem freuen wir uns auf Joss Turnbull. Der Perkussionist spielt auf der iranische Kelchtrommel Tombak. Mit dem Gebrauch von Gummibällen, Tremmolo-stick, Folien und Live-sampling findet er zu einer expressiven Musik, abseits von musikalischen Orientklischees und entgegen aller Hörgewohnheiten. Sein erstes Solo Album „Isturnbull“ veröffentlichte er 2013. Es folgten Konzerte als Solist und mit international renomierten Musikern auf dem Shubbak Festival im Londoner Barbican, „Irtijal“ für experimentelle Musik Libanon 2015 in Beirut ua. Auf Deutschlandradio Kultur wurde er als „einer der spannendsten Perkussionisten seiner Generation“ vorgestellt. 2015 erhielt er ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg sowie 2020 der Roger Willemsen Stiftung. 2019 wurde er mit dem 1. Kathrin-Preis vom Jazzinstitut Darmstadt ausgezeichnet.
Eintritt: 8€, “Bürgergeld”-Betroffene frei.